Beliebte Outdoor Module: Leadership Walk

Outdoor Training Modul Leadership Walk
Outdoor Training Modul Leadership Walk

Der Leadership Walk ist ein hervorragend geeignetes Outdoor Training Modul, um den Umgang mit Führungskompetenzen zu erlernen oder um den eigenen Führungsstil zu reflektieren.

Ein Teilnehmer führt seinen Partner, dessen Augen verbunden sind, nur anhand zuvor abgesprochener akustischer oder anderer nonverbaler Zeichen sicher durch ein unbekanntes Gelände.

Anschließend erleben die Teilnehmer durch einen Rollentausch, wie der Führungsstil des anderen wirkt. Bei wiederholter Durchführung des Leadership Walk können auch unterschiedliche Führungsstile bei wechselnden Rahmenbedingungen gefahrlos erprobt werden.

Instruktion durch den Outdoor Trainer

„Sie sind mit Ihrem internationalen Team im Land Mysteria in einen Stau hineingeraten. Als gar kein Weiterkommen in Sicht ist, machen Sie sich zu Fuß auf den Weg, um Ihr Tagungszentrum noch rechtzeitig zu erreichen. Dabei kommen Sie an der Unfallstelle vorbei. Leider merken zu spät, dass dort eine ätzende Flüssigkeit ausgetreten ist. Diese bewirkt, dass bei der Hälfte der Gruppenmitglieder nach kurzer Zeit die Augen so stark angeschwollen sind, dass sie kaum mehr sehen können.

Bitte teilen Sie sich gleich in Zweierteams auf. Da alle Teammitglieder verschiedene Sprachen sprechen, müssen die Sehenden mit den Erkrankten noch schnell per Zeichensprache akustische Zeichen für die Gehanweisung ausmachen, bevor diese nichts mehr sehen können.

Ein freundlicher Sanitäter leiht jedem Zweierteam eine Augenbinde, die mit einer heilsamen Salbe präpariert ist. Durch diese Augenbinde werden die Geschädigten wieder sehen können, sobald Sie am Ziel angekommen sind.“

Einige Beobachtungstipps für den Trainer

  • Auswahl Geführte und Führende
  • Einigung im Zweierteam über Kommunikation
  • Anwendungserfolg der Kommunikation beim Führen
  • Verständnis der nonverbalen Kommunikation durch die Geführten
  • Sicherheit der Geführten

 

Einige der möglichen Lernziele

  • Führung
  • nonverbale Kommunikation
  • Vertrauen
  • Kooperation
  • Zielorientierung

 

Reflexion / Transfer

Sobald alle Zweierteams ihre Augenbinden wieder zurückgegeben haben können Sie als Outdoor Trainer den Teammitgliedern folgende Fragen zur Reflexion stellen:

Offene Einstiegsfragen
  • War der Leadership Walk für Sie leicht, mittelschwer oder schwer zu bewältigen?
  • War es leichter, den anderen zu führen oder selbst geführt zu werden?
Mögliche Nachfragen durch den Outdoor Trainer zur Reflexion
  • Auf welche Weise einigten Sie sich innerhalb der gesamten Gruppe, wer zuerst zu den Geführten und wer zuerst zu den Führenden gehört?
  • Wie fanden sich die Zweierteams zusammen?
  • Wie erfolgte in den Zweierteams die Absprache und Einigung über die akustischen Zeichen zur nonverbalen Verständigung?
  • Haben Sie in den Zweiergruppen vor dem eigentlichen Start geprobt, ob die Kommunikation klappt?
  • Wie bewährte sich die vorher festgelegte nonverbale Kommunikation beim Führen auf der Wegstrecke?
  • Wie gut konnten Sie als Führender den vorübergehend „blinden“ Teamkollegen die Wegstrecke bis zum Ziel führen?
  • Konnten Sie als Geführter die Signale Ihres Partners immer richtig verstehen und deuten?
  • War es für Sie als Führender schwierig, mit der Verantwortung für die Sicherheit ihres Kollegen umzugehen?
  • Hatten Sie als Geführter das Gefühl, sicher geführt zu werden?
  • Hatten Sie als Führender den Eindruck, dass sich eine Unsicherheit in Ihrem Verhalten auf Ihren Partner überträgt, obwohl dieser Sie ja nicht sehen konnte?
  • Wie gingen Sie mit dieser Situation um?
  • Wie gelang es aus Ihrer Sicht als Führender am besten, Ihren Partner sicher ans Ziel zu geleiten?
  • Was war für Sie als Geführter eine angenehme Art geführt zu werden?
Im Anschluss an die Reflexion können Sie den Teilnehmern folgende Fragen zum Transfer stellen:
  • In welchen Situationen im beruflichen Alltag müssen Sie anderen Dinge erklären, die diese nicht wissen oder sehen können?
  • Gibt es auch Situationen, in denen Sie anderen blind vertrauen müssen, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen? Welche sind das?
  • Was können Sie als Geführter tun?

Technische Informationen

Anforderungen an das Gelände

Das Gelände, in dem die Zweiergruppen sich bewegen, ist idealerweise ein Außengelände mit einigen natürlichen Hindernissen, zum Beispiel Sträuchern oder Bäumen, einer Parkbank oder kreuzenden Wegen auf einer Grasfläche. Es können auch Hindernisse vom Outdoor Trainer nach Wunsch aufgestellt werden. Das Gelände sollte groß genug sein, um eine Wegstrecke von etwa 5 bis 10 Minuten zu gehen zu können.

Benötigtes Material

Augenbinden und bei Bedarf Hindernisse zum Aufstellen, die umgangen oder erfühlt werden sollen (s. Variation 2).

Teilnehmerzahl

Da die Gruppe in Zweierteams unterteilt wird, sollte sie aus einer geraden Anzahl von Teammitgliedern bestehen. Eine Teilnehmerzahl zwischen 8 und 12 Personen ist ideal, weil sich sonst die Zweierteams gegenseitig behindern könnten.

Anforderungen an die Teilnehmer

Physisch: leicht
Mental: leicht bis mittel

Zeitbedarf

Die Gesamtdauer (inklusive Wechsel) ohne Reflexion beträgt ca. 30 Minuten.

Einige Variationen des Outdoor Training Moduls Leadership Walk

1. Anstelle der akustischen nonverbalen Kommunikation und des Gebots, die „blinde“ Person während des Führens nicht zu berühren, kann das Modul auch so variiert werden, dass die „blinde“ Person berührt werden darf. Dann entfällt jedoch jegliche Art akustischer Kommunikation und der Führende dirigiert seinen „blinden“ Partner ausschließlich durch haptische Signale, während der Geführte die unterschiedlichen Berührungen deuten muss.

 

Zusätzliche Lernziele

  • Abbau von Berührungsängsten
  • Umgang mit ungewohnten Kommunikationsmethoden
  • Wahrnehmung mittels ungewohnter Sinne

 

2. Bei dieser Variation besteht eine zusätzliche Aufgabe auf dem Weg zum Ziel darin, dass der geführte Partner einige Gegenstände auf der Wegstrecke ertasten und möglichst erkennen soll. Der Schwierigkeitsgrad bei dieser Übung kann außerdem dadurch erhöht werden, dass die Zweiergruppen Punkte für das richtige Erkennen der Gegenstände, aber auch für die Zeit bis zum Erreichen des Ziels erhalten. Um die Ausgangssituation bei dieser Variante für alle gleich zu gestalten, sollte hierbei ein richtiger Weg vom Startpunkt bis zum Ziel vorgegeben sein, an dem die Gegenstände zum Erkennen stehen. Außerdem starten die Zweierteams zeitversetzt, um sich nicht gegenseitig zu behindern.

 

Zusätzliche Lernziele

  • Wahrnehmung und Erkenntnis mittels des Tastsinns
  • Umgang mit Stress
  • Zielorientierung

 

3. Wenn genügend Zeit verfügbar ist, lohnt es sich, das Modul nach der Durchführung in der zuerst beschriebenen Art ein- oder mehrfach zu wiederholen, jeweils im Wechsel für beide Partner des Zweierteams.

Beim zweiten Durchgang kann zum Beispiel die Kommunikation ausschließlich durch Berührung wie in Variation 1 vorgegeben werden.

Beim dritten Durchgang das Erkennen und Beschreiben von Gegenständen auf dem Gelände wie in Variation 2 oder das Erreichen des Ziels in möglichst schneller Zeit bei größtmöglicher Sicherheit.

Als Outdoor Trainer können Sie auch durch verschiedene andere Vorgaben die Rahmenbedingungen für die Zweierteams so verändern, dass die Führungskräfte wie im wahren Leben angehalten sind, ihren Führungsstil entsprechend anzupassen, um das Team zum Ziel zu führen.

So können Sie zum Beispiel die Zeit stoppen, in der die Zweierteams das Ziel erreichen, um Zeitdruck aufzubauen. Außerdem können Sie einer Führungskraft eines Zweierteams eine Augenbinde anlegen, so dass nun beide im Team nichts mehr sehen können oder eine Führungskraft gänzlich wegen “Krankheit” aus dem Team herausnehmen.

Als Vorgabe können Sie wahlweise festlegen, dass sich die anderen nun ebenfalls um das führungslos gewordene “blinden” Teammitglied beziehungsweise um das “blinde” Zweierteam zusätzlich kümmern sollen, oder Sie machen keine Vorgabe und die anderen Zweierteams sind mit der Lösung des Problems auf sich selbst gestellt. Sie können auch die Möglichkeit zur vorherigen Absprache der Signale innerhalb der Zweierteams wegfallen lassen. Ihrer Phantasie als Outdoor Trainer sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

 

Zusätzliches Lernziel

  • Variation der Führungsstile je nach Situation

 

Wenn Sie sich mit einem Outdoor Experten über Outdoor Training Module oder Outdoor Aktivitäten austauschen möchten, nehmen Sie bitte einfach Kontakt zu uns auf.