Beliebte Outdoor Module: Kistenklettern

Kistenklettern
Kistenklettern

Dieses Outdoor Modul fordert die Teilnehmer heraus, den Teammitgliedern zu vertrauen, die eigenen Zweifel zu überwinden und trotz großer Anspannung das Gleichgewicht zu halten.

Beim Kistenklettern baut ein Teammitglied einen Turm aus Kisten, während es selbst auf einer steht und das Gleichgewicht halten muss. Kiste für Kiste klettert der Teilnehmer, gesichert von seinen Teamkollegen am Boden, immer höher hinauf.

Durch Anreichen der jeweils nächsten Kiste beziehungsweise durch Hinaufziehen an einem gesonderten Seil wird der Kletternde von seinem Team unterstützt.

Instruktion durch den Outdoor Trainer

„Beim Kistenklettern kann jeder von Ihnen mitmachen. Wer selbst nicht aktiv klettern will, kann den Kletterer über das Sicherungsseil halten, ihm die Kisten anreichen oder den kletternden Kollegen einfach durch aufmunternde Worte unterstützen. Jeder Kletternde erhält einen Klettergurt und wird über ein Top-Rope Sicherungsseil gesichert. Stellen Sie sich als Kletterer dann bitte seitlich mit den Füßen in die Öffnungen des Getränkekastens, entweder an den beiden breiteren Seiten oder über Eck. Um die nächste Kiste auf Ihrem Turm stapeln zu können, kommt es darauf an, das Gleichgewicht zu halten. Wenn keine Kästen mehr zum weiterbauen da sind, können sich ganz Mutige auf den obersten Kasten setzen oder aufrecht hinstellen.

Die Teammitglieder, die den Kletternden über das Top-Rope Seil sichern und ihm die Kisten anreichen, bekommen einen Helm und eine kurze Einweisung. Sobald das Sicherungsteam eingewiesen wurde und der Kletterer bereit ist, kann es losgehen.“

Einige Beobachtungstipps für den Trainer

  • Wer von den Teammitgliedern möchte einen Turm aus Kisten stapeln?
  • Wer übernimmt die Sicherung des Kletternden, wer reicht ihm die Kisten an?
  • Wenden die Kletterer unterschiedliche Techniken an, um das Gleichgewicht zu halten?
  • Wie gelingt das Anreichen beziehungsweise das Hochziehen der Kisten?
  • Wie reagieren die Teammitglieder, die reine Zuschauer sind?
  • Wie reagieren die Kletternden, wenn der Turm nach wenigen gestapelten Kisten ins Wanken gerät?
  • Wie sind die Reaktionen der Zuschauer, wenn der Turm bereits in geringer Höhe umstürzt?
  • Wie verhalten sich die Kletternden, wenn die letzte Kiste auf den Turm gestapelt wurde?
  • Welcher Kletterer schafft es, den höchsten Turm zu bauen?
  • Wie reagieren die Zuschauer?

 

Einige der möglichen Lernziele

  • Angst überwinden
  • Selbstvertrauen
  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
  • anderen Vertrauen
  • Im Gleichgewicht bleiben
  • Ruhe bewahren
  • Kooperation
  • Motivation
  • Zielorientierung

 

Reflexion / Transfer

Nachdem alle Freiwilligen geklettert sind, können Sie als Outdoor Trainer folgende Reflexionsfragen stellen:

Offene Einstiegsfragen
  • War das Kistenklettern für Sie eher leicht, mittelschwer oder schwer?
  • Was fiel Ihnen leichter, was war schwieriger bei diesem Outdoor Modul?
Konkrete Reflexionsfragen bezogen auf die Beobachtung des Outdoor Trainers
    Fragen an die Kistenkletterer:

  • Was hat Sie gereizt an der Aufgabe des Kistenkletterns?
  • Hat das Klettern und das Bauen des Kistenstapels so funktioniert, wie Sie sich das im Vorfeld gedacht haben?
  • Wie fühlten Sie sich, als Sie von oben herunter gesehen haben?
  • Wie reagierten Sie, als der Turm schwankte?
  • Hatten Sie durch die Top-Rope Sicherung das Gefühl sicher zu sein?
  • Konnten Sie die Kisten, die Ihnen herangereicht oder per Seil zu Ihnen hochgezogen wurden, gut annehmen und weiter stapeln?
  • Fiel es Ihnen trotz zunehmender Höhe des Turms leicht das Gleichgewicht zu halten?
  • Hat es Sie Überwindung gekostet, den mühsam aufgebauten Turm umzustoßen, um wieder am Seil nach unten gelassen zu werden oder war es eher ein Gefühl des Triumphs?
    Fragen an die anderen Teammitglieder:

  • Fiel es Ihnen leicht, Verantwortung für die Sicherheit des Kletternden zu tragen?
  • Wie verlief die Kommunikation zwischen Ihnen und dem Kletterer?
  • Wie gut hat die Übergabe der Kisten funktioniert?
  • Wie hätten Sie den Kletternden noch besser unterstützen können?
Hilfreiche Fragen zum Transfer in den Alltag
    Fragen zum Transfer an die Kletternden:

  • Bei welchen Situationen im Unternehmen sind Sie auf die Unterstützung durch Kollegen angewiesen?
  • Können Sie Ihre Erfahrung beim Kistenklettern bezüglich des Vertrauens in die Sicherung durch Ihre Kollegen auf diese beruflichen Alltagssituationen übertragen?
  • Was werden Sie künftig anders machen?
    Fragen zum Transfer an die anderen Mitglieder des Teams:

  • Bei welchen Aufgaben oder Projekten im Unternehmen sind Ihre Kollegen auf Ihre Unterstützung angewiesen?
  • Wie können Sie Ihre Erfahrung bei der Unterstützung des Kistenstaplers mit in den Alltag nehmen und sich bei vergleichbaren Aufgaben daran erinnern?
  • Was werden Sie bei künftigen Unterstützungsleistungen für Kollegen besser machen?

Technische Informationen

Anforderungen an das Gelände

Das Kistenklettern kann überall dort durchgeführt werden, wo ein tragfähiger Umlenkpunkt für das Top-Rope Sicherungsseil vorhanden ist. Dies kann ein stabiler Ast sein, ein Aufhängepunkt an der Decke einer Halle oder ein speziell für das Kistenklettern erstelltes Sicherungsgestell. Es ist lediglich dafür Sorge zu tragen, dass der Umlenkpunkt oberhalb des größtmöglichen Turms aus Kästen liegt und dass dieser dem Zuggewicht des Sicherungsseils standhält, wenn der Kletterer vom Seil aufgefangen wird. Dieses Zuggewicht entspricht in etwa dem doppelten Körpergewicht des jeweiligen Kletterers. Das Gelände sollte groß genug sein, sodass die Zuschauer außerhalb der Gefahrenzone durch herabfallende Kisten zusehen können.

Benötigtes Material

Klettergurte für den Kletterer und den Sicherer, Helme für den Sicherer und den, der die Kisten anreicht, Sicherungsseil und entsprechende Befestigung am Umlenkpunkt, 15 – 20 Getränkekisten, ein Seil, das ebenfalls an einem Punkt oberhalb des höchstmöglichen Kistenstapels befestigt ist und über das die Kisten zum Kletternden hochgezogen werden können.

Bei den Variation 2 und 3: zwischen 30 und 40 Getränkekisten.

Teilnehmerzahl

5 – 12 Teilnehmer.

Anforderungen an die Teilnehmer

Physisch: leicht bis mittel
Mental: leicht bis mittel

Zeitbedarf

Ca. eine Stunde, je nachdem, wie viele Teammitglieder Klettern möchten und wie hoch der Kistenstapel jeweils gebaut wird.

Einige Variationen des Outdoor Moduls Kistenklettern

Einige Beispiele von Variationen beim Kistenklettern finden sie im Folgenden:

1. Um den Schwierigkeitsgrad beim Kistenstapeln zu steigern, gibt es folgende Veränderung im Aufbau des Moduls: Die Kisten für den Weiterbau des Turms werden dem Kletterer ab einer Höhe, in der sie nicht mehr angereicht werden können zugeworfen, anstatt über ein Seil zu ihm hochgezogen zu werden. Um die zugeworfenen Kisten auffangen und dennoch das Gleichgewicht auf dem Kistenstapel halten zu können, ist eine gute Kombination aus Ruhe und Geschicklichkeit erforderlich. Auch dem Werfenden verlangt diese Variation einiges Können ab, wenn der Kistenstapel schon hoch gebaut ist.

 

Zusätzliche Lernziele

  • körperliche Geschicklichkeit
  • Ruhe bewahren in angespannten Situationen
  • Im Gleichgewicht bleiben
  • Kooperation

 

2. Sofern die Möglichkeit der Sicherung für zwei Kletternde besteht, können bei größeren Gruppen zwei Personen parallel einen Kistenstapel bauen und empor klettern. Auf Wunsch können beide Kletterer im Wettbewerb zueinander stehen, um in der kürzesten Zeit die meisten Kisten emporklettern.

 

Zusätzliches Lernziel

  • Konzentrationsfähigkeit unter Zeitdruck

 

3. Eine weitere Variationsmöglichkeit besteht darin, dass der Kletterer mit zwei Kistenstapeln klettert und jeweils immer zwei Kisten auf einen Turm stapelt, während er eine Kiste oberhalb seiner „Baustelle“ auf dem benachbarten Turm steht. Nach dem Stapeln der beiden Kisten auf den anderen Turm, wechselt der Kletterer auf diesen, der nun wieder eine Kiste höher ist als der, auf dem er zuerst stand. So bewegt sich der Kletternde wie auf einer Leiter auf seinen beiden Kistenstapeln immer weiter nach oben. Diese Variation eignet sich besonders für Teams, die bereits Erfahrung im „einfachen“ Kistenklettern haben.

 

Zusätzliches Lernziel

  • Variation der Zielerreichung
  • Erproben neuer Methoden

 

Wenn Sie sich mit einem Outdoor Experten über Outdoor Training Module austauschen möchten, nehmen Sie bitte einfach Kontakt zu uns auf.